Franca Viola

Franca Viola (* 9. Januar 1948 in Alcamo, Sizilien) wurde international bekannt, weil sie sich 1966 als eine der ersten Frauen in Italien öffentlich weigerte, nach einer Vergewaltigung ihren Peiniger zu heiraten, nur um ihre Ehre nicht zu verlieren (Matrimonio riparatore). Der Vergewaltiger, der bei Eheschließung mit Viola straffrei ausgegangen wäre, wurde angeklagt und verurteilt. Der Prozess erregte in Italien große mediale Aufmerksamkeit, vor allem, weil sich eine Frau gegen traditionelle und überkommene soziale Konventionen stellte. Franca Viola wurde zu einer Vorreiterin der Emanzipation und des soziokulturellen Fortschritts im Italien der Nachkriegszeit. Ihr Fall trug zu einem Umdenken in der italienischen Gesetzgebung bei. Am 5. August 1981 wurden schließlich die strafrechtlichen Bestimmungen zum Matrimonio riparatore aufgehoben.[1]

  1. legislature.camera.it

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